Oft geht es nicht darum, gerne Führungskraft zu werden, sondern man muss es, um Karriere zu machen. Eine Beförderung ist irgendwann ohne die Übernahme von Führung kaum möglich.
--> Folge: Führung als lästige Aufgabe. Ein Zurück aus der Führung ist nicht mehr möglich, selbst wenn selber erkannt wird, dass man das nicht gut macht.
Führungskräfte-Qualifikation funktioniert in der Regel nach Modellen des Nürnberger Trichters: Es gibt Schulungen, die oft sogar verpflichtend sind. Danach geht man davon aus, dass man eine gute Führungskraft ist.
--> So funktioniert das natürlich nicht und die Folge sind schlecht qualifizierte Führungskräfte
Es herrscht eine Kultur, dass die Verantwortung für das gute Zusammenspiel im Team ausschließlich bei den Führungskräften liegt. Sie sind Schuld (und müssen geschult werden).
--> Folge: Verunsicherte und überforderte Führungskräfte, die Anwesenheit statt Leistung kontrollieren.
Von der Organisation werden hunderte Regelungen vorgegeben, die alle Führung besser machen sollen. So verkommen Mitarbeitergespräche zur Abarbeitung von Checklisten und ständig herrscht Angst, etwas zu vergessen.
--> So macht Führung keinen Spaß und belastet alle Beteiligten.
Insgesamt ein längst überholtes Führungsverständnis. Ich bin überzeugt, dass Führung anders aussehen muss. Meine Thesen dazu:
- Führung soll Freude bereitet!
- Führungskraft und Mitarbeiter führen sich gemeinsam!
- Führung lernt man durch Vorbilder, Coaching und ausprobieren!
Von "Wir wählen unsere Führungskräfte im Team selber", über "Warum nicht mal die eigene Führungskraft loben?!" und "Mitarbeiter beurteilen Führungskräfte", bis "Wir schaffen Führung ganz ab" ist alles möglich.
Wie sind Eure Erfahrungen? Ich freue mich auf Eure Ideen, wie Führung in einer modernen, digitalen und attraktiven Behörde aussehen kann.