Session Proposals

Digitale Stolpersteine

Vorstellung der App "Digitale Stolpersteine"

Schüler erkunden ihren Heimatort mit einer App und entdecken Opfer des Holocausts aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Johannes Scholz-Adam

Fake News und Verschwörungsideologien im Kontext von Corona

In der Session wollen wir gemeinsam die gängigsten Falschmeldungen analysieren und aufzeigen, wie auch rechtspopulistische Akteuer*innen Fake News im Kontext von Corona als gezielte politische Strategie nutzen, um Verschwörungsideologien zu verbreiten.

Ebenso werden wir zusammen Handlungsoptionen erarbeiten, um Fake News zu entlarven und so zukünftig in unterschiedlichen Kontexten besser auf Falschmeldungen reagieren zu können.

Qualifizierung von Multiplikator*innen für Demokratielernen

Wie kann eine Qualifizierungsreihe für Multiplikator*innen für Demokratielernen inhaltlich ausgestaltet werden? Wie können Menschen aus verschiedenen Bereichen davon profitieren? Wie kann eine solche Reihe dann praktisch umgesetzt werden? Das sind Fragen, die in der Session diskutiert werden sollen - denn es gibt einen Bedarf in diesem Feld.

Christian Kirschner [basa e.V.]

Wem dient Technologie? Wem macht sie das Leben eigentlich leichter? #canvascitygame

Lieferando, Uber und Co machen die Erledigung bestimmter Aufgaben super einfach: Ein Klick und die Pizza bzw. das Taxi sind da. Für die Nutzer*innen sehr komfortabel. Damit einhergehend verändert sich aber die Arbeitsorganisation. Die technologiebasierte und algorithmisch organisierte Gig-Economy, bei der Auftragnehmer*innen pro Auftritt (Gig) ohne eine Garantie auf nächste Aufträge geordert und vergütet werden, stellen eine besonders herausfordernde Ausprägung des fordistische Arbeitsmodells dar.

Plattformökonomie und Gigeconomy sind hochaktuelle Themen - und methodisch nicht besonders einfach einzufangen und zu bearbeiten. Einerseits weil es natürlich eine technische Dimension gibt, die hochabstrakt und kompliziert ist. Andererseits weil wir als Nutzer*innen oft wenig Einblicke in die dahinterliegenden Strukturen und Funktionsweisen habe, weil Plattformen für Nutzer*innen so einfach wie nur möglich zu nutzen sein müssen. Gleichzeitig eignen sich Plattformökonomie und Gigeconomy hervorragend für die politische Bildung, weil sie Digitalisierung versteh- und diskutierbar werden lassen. Jetzt braucht es ja nur noch die passende Methode ;D

Ich möchte gerne Canvas City vorstellen, ein mobiles, geodatenbasiertes Augmented-Reality-Multiplayerspiel für den (politischen) Bildungsbereich, das im Rahmen eines Modellprojekts der Politischen Bildung entwickelt wird. Das Spiel macht Digitalisierung unter den Aspekten algorithmische Entscheidungsfindung, Smart City und ePartizipation greifbar. Es macht Dilemmata von Technologieeinsatz erfahr- und verstehbar und schafft Lernanlässe zur Reflexion gesellschaftlicher Verhältnisse.

Nach einer kurzen Einführung in das Problemfeld Gigeconomy würde ich Ingame-Material von Canvas City zeigen - und gerne mit Euch diskutieren, wie man die Abstraktheit von Digitalisierung zugunsten von politischer Gestaltbarkeit aufgelöst bekommt.

Mehr Infos zu Canvas City gibts auf der Homepage https://gocanvas.city oder in Videoform unter https://introduction.gocanvas.city

PS: Da ich gerade die Eingewöhnung meines Kindes begleite, würde ich bei bestehendem Interesse die Session gerne am Nachmittag anbieten.

PS²: Ich zeige ggf. Videos in englischer Sprache. Ich werde nach einem Video eine kurze Zusammenfassung in Deutsch anbieten.

Mit Denkmalen Demokratie lernen

Es gibt einen "Genius loci" Ansatz in der Denkmalvermittlung an Schüler*innen. Man sucht sich ein Denkmal aus, in dem zu Umbruchszeiten in der eigenen Stadt sich Leute versammelt haben, um politische Veränderungen voranzutreiben, zum Beispiel das Gebäude, in dem die Weimarer Verfassung entwickelt worden ist oder in dem die Bausparkasse Wüstenrot oder eine andere Bausparkasse gegründet wurde. Im eigenen Ort solche Stätten suchen und dann zum Thema im Unterricht nehmen und einen Antrag dafür bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz stellen oder beim Kultusministerium des jeweiligen Bundeslandes. Man kann auch Denkmale nehmen, die nur durch zivilgesellschaftliches Engagement vor dem Abbruch bewahrt worden sind. Oder man macht einen Führer zu solchen Stätten in der eigenen Großstadt oder natürlich auch Kleinstadt. Wolfgang Weise Augsburg

Sprachliche Barrieren und politische Bildung

Keine politische Teilhabe ohne politische Bildung – doch wie können die rund 6,2 Millionen Menschen mit funktionalem Analphabetismus erreicht werden?

Bislang hat die politische Bildung sich dieser Gruppe offensichtlich noch nicht in dem Maße angenommen, wie es nötig wäre – und spiegelt damit die Mittelschichtsdominanz des politischen Systems.

Doch sprachliche Barrieren sind nicht nur für marginalisierte Gruppen ein Problem: Nicht zuletzt durch Krankheit und Alter kann es uns alle treffen ...

"Ich werd ja wohl noch sa…" "NEIN!“ #vsPolarisierung

Die Corona-Demo in Berlin Anfang September schlägt ein neues Kapitel der Tendenz auf, nicht mehr mit Menschen zu diskutieren, die sich mit ihrer Meinung innerhalb des Grundgesetzes (außerhalb wäre ein anderes Thema) aber fern der eigenen Meinung bewegen: sie sind „unvernünftig“, „irrational“, schlimmstenfalls „Feinde“. Diese Moralisierung der Politik – die Idee EINER guten, gerechten Position statt legitimer, widerstreitender Interessen/Positionen – führt zur Polarisierung. Beides lässt sich in Deutschland beobachten.

Wie kann politische Bildung einer Moralisierung in der politischen Debatte entgegenwirken, also politische Gegnerschaft statt Feindschaft stärken? Wir bringen ein paar Beispiele aus dem Redaktionsalltag von Unterrichtsmaterial mit, anhand derer wir Möglichkeiten diskutieren können.

ich finde, gegen eine polarisierung ist nichts einzuwenden, allerdings etwas gegen "Feindschaft" . durch polarisierung schärft man den eigenen standpunkt und bringt vielleicht den diskussionspartner dazu, seinen standpunkt auch auf den punkt zu bringen. man sollte das an einem konkreten beispiel diskutieren vielleicht der aktuellen debatte über zu schnelles fahren und die bestrafung
wolfgang weise, 18.09.2020
Benedikt Reusch

Apps in der Jugendbeteiligung - Von Instagram bis YoVo

Über welche Wege kommt der Input von Jugendlichen in politische Prozesse? In Zeiten des digitalen Wandels treffe ich immer wieder auf die Hoffnung von erwachsenen Entscheidungsträger*innen, aber auch von Jugendlichen alles mit der einen App zu lösen. Die eierlegende Wollmilchsau der E-Partizipation könnte alles lösen!

Ich würde gerne über Sinn und Unsinn (kommunlaer) Jugendbeteiligungsapps diskutieren und aktuelle Erfahrung aus einer kleinen Erhebung in Baden-Württemberg teilen.

Tobias Thiel

Bubblecrasher - Raus aus der Filterblase!

Wie können wir als politische Bildung Gespräche mit Menschen, die fundamental anders denken führen und dazu animieren und gleichzeitig Demokratie und Menschenwürde hochhalten? Wir erproben das aktuell in einem Projekt mit Jugendlichen, das ich gern als Einstieg in die Session vorstellen kann:

In Workshop lernen Jugendliche ins Gespräch mit Menschen zu kommen, die ganz andere (politische) Meinungen haben. Sie reflektieren ihre Filterblasen und sozialen Räume, in denen sie sich on- und offline bewegen. Sie lernen, wie man gut zuhören, aber auch eigene Grenzen formulieren kann. Und sie planen Gespräche, mit denen sie zu Bubblecrashern bei sich und anderen werden. Alle Erfahrungen und erpobten Methoden sollen außerdem dokumentiert und als freie Bildungsmaterialien zur Verfügung gestellt.

https://www.startnext.de/bubblecrasher

Wer darf eigentlich wozu etwas sagen? - religiöse Argumente im Diskurs

Momentan entsteht der Eindruck, dass wir alle nur noch in unseren eigenen Filterblasen unterwegs sind. In dieser Session wollen wir uns über eure Wahrnehmung religiöser (insbesondere christlich/kirchlicher) Argumente in den öffentlichen Debatten der Gegenwart austauschen. Gibt es überhaupt einen Diskurs? Oder gibt es hier auch schon Hürden zwischen den Austauschräumen? Was wird diskutiert? Wer spricht wie? Und ist das eigentlich gut so? Eure Meinung zählt!

Judith Bollongino und Paula Koch

Barbara Rummel

Wissen ist Macht - nicht wissen macht nichts?

In der Informationsflut, übereilten Tweets, schneller Bilder etc. fehlt immer häufiger Hintergrundwissen, Wissen, dass zu einem tiefen Verständnis führt, das Zusammenhänge aufzeigt und zu Verständnis und Toleranz führt. Das gründliche Lesen vollständiger Artikel und von Büchern ist nicht mehr selbstverständlich.

Wie kann das zunehmend fehlende Wissen heute angeboten werden? Wie können Bürger wieder für das Politische begeitstert werden? Was muss man tun, um Menschen zu erreichen?

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